DEFA-Filmschätze neu entdeckt - Frauenporträts

HEUTE STERBEN IMMER NUR DIE ANDERN


BRD 1991, 77 Min
Regie: Siegfried Kühn
Kamera: Andreas Köfer, Musik: Klaus Tolstorf
DarstellerInnen: Gudrun Ritter, Katrin Sass, Ulrike Krumbiegel, Friedhelm Eberle, Wolf-Dieter Rammler, Gerd Staiger


HEUTE STERBEN IMMER NUR DIE ANDERN ist der vorletzte Spielfilm des Regisseurs Siegfried Kühn. Das Werk, inszeniert nach der gleichnamigen Erzählung von Charlotte Worgitzky, stellt die einzige Produktion des DEFA-Filmschaffens dar, die sich nicht nur dezidiert mit Sterben und Tod auseinandersetzt, sondern darüber hinaus das Thema „Sterbehilfe“ diskutiert.
Die drei Theaterschauspielerinnen Maria, Hanna und Lisa haben einst große Erfolge als Tschechows „Drei Schwestern“ gefeiert. Einige Jahre später ist Maria unheilbar an Krebs erkrankt. Während sich Lisa zurückzieht und den Kontakt zur Sterbenden konsequent meidet, versucht Hanna diese zu unterstützen. Annäherung und Rückzug wechseln einander ab; alte, früher verschwiegene Konflikte brechen neu auf. Hanna eröffnet Maria die Wahrheit über ihren Zustand und bietet ihr ein Mittel an, ihrem Leben gegebenenfalls vorzeitig ein Ende zu setzen. Zunächst ist Maria schockiert von diesem Ansinnen und beendet den Kontakt zu Hanna, doch allmählich kommt es zum erneuten engeren Kontakt zwischen den beiden Frauen ...
Der in der Wendezeit produzierte und im Februar 1991 auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin vorgestellte Film besticht durch die Darstellerinnenleistungen von Katrin Sass, Ulrike Krumbiegel und vor allem von Gudrun Ritter, die mit der Rolle der Maria ihren herausragenden Frauenporträts einen weiteren Höhepunkt hinzufügt.


Do 31.05. 19 Uhr


Filmeinführung und Gespräch: Frank-Burkhard Habel, Film- und Fernsehwissenschaftler und Publizist

 

Eintritt: 6 €/4,50 €
Reservierungen sind unter Tel. 0355 3802430 oder per E-Mail: fischer@gladhouse.de möglich.